Sein Name kommt aus dem Griechischen: Oregano bedeutet „Freude der Berge". In jüngster Zeit brachte es der „Dost", wie Oregano im Volksmund auch heißt, zu Weltruhm - das verdankt er dem kulinarischen Exportschlager der Italiener: Oregano ist das Pizzagewürz schlechthin!
Herkunft und Geschichte
Dass sich Tomaten und Oregano ideal ergänzen, hat auch geografische Gründe. In der mediterranen, sonnigen Heimat des Oregano wächst seit 500 Jahren zusammen, was kulinarisch zusammengehört: Kolumbus hatte die Tomate aus der Neuen Welt nach Europa gebracht. Im Süden Europas merkte man schnell, wie perfekt die fruchtige Säure der Tomate und die leicht säuerliche Würzigkeit von getrocknetem Oregano harmonieren. Auch ohne Tomate stand der Oregano bereits im antiken Rom und Griechenland bei Feinschmeckern und Heilkundigen hoch im Kurs. Man würzte Käse, Fisch und Gemüse mit dem wohlriechenden Kraut und vertraute auf seine desinfizierende Wirkung bei der Wundheilung. Im Mittelalter versuchte man, Hexen mit einem Büschel Oregano abzuschrecken. Damals verbreiteten sich Oreganosorten bis ins nördliche Europa.
Qualität und Inhaltsstoffe
In Mittel- und Osteuropa und den Ländern am Mittelmeer bis zum Vorderen Orient wachsen zahlreiche Sorten von Oregano. Mehr als 30 sollen es sein. Entscheidend für ihr Aroma: der Boden, auf dem die Pflanze wächst - und das Klima, das bestimmt, wie sich das ätherische Öl in Blättern und Blüten zusammensetzt. Oregano ist wie Majoran, Bohnenkraut und Thymian ein Lippenblütler. Er braucht viel Sonne, um sein Aroma voll zu entfalten. Die bei uns heimischen Sorten sind recht aromatisch, haben aber nicht die gleiche Würzige Duftigkeit wie die Pflanzen aus dem Süden. Unter ihnen sticht der Griechische Oregano (Origanum heraclegticum) mit seinem pfeffrigen Aroma hervor. Im Grundsätzlichen enthält das ätherische Öl die Duft-und Geschmacksstoffe Carvacrol und Thymol (auch im Thymian). Getrockneter Oregano riecht ähnlich intensiv wie Thymian. Oregano ist ein markantes und herbes Gewürz, bei Parfüms zählt es zu den maskulinen Nuancen. Sein Aroma hat Holz-, Leder- und feine Räuchertöne, ähnlich einem im jungen Eichenholzfass (Barrique) gereiften Rotwein.
Verwendung in der Küche
In Griechenland und Italien, wo Oregano seit langer Zeit kultiviert wird, gibt es sehr viele Rezepte mit dem Würzkraut. Pizza natürlich! Die Griechen bestreuen ihren Bauernsalat sowie gegrillte Lamm-spieße (Souvlaki) mit getrocknetem Oregano. Die Vielschichtigkeit des Aromenspiels macht ihn so verführerisch: Fruchtige Säure, leicht bittere Röstnoten und eine warme, süßliche Schärfe halten sich im getrockneten Oregano die Waage. Er harmoniert gleichermaßen mit fruchtigen Gemüsesorten (die Tomate ist ein Paradebeispiel), gebratenem Fleisch und gegrilltem Fisch sowie mit feinsäuerlichen Lebensmitteln wie Oliven, Mozzarella und Schafskäse.
Gesundheitsfördernde Eigenschaften
Oregano gilt als Gewürz mit ausgeprägt antioxidativer Wirkung. Darüber hinaus besitzt sein ätherisches Öl antibakterielle und desinfizierende Eigenschaften und wird in der Heilkunde zur Linderung von Entzündungen eingesetzt. Bei Erkrankungen der oberen Atemwege, besonders bei Bronchitis und Mandelentzündung, hat die Verwendung von Aufgüssen mit getrocknetem Oregano in der Erfahrungsmedizin Tradition. Früher vor allem bei Ohrenerkrankungen.
Mein Tipp - Für eine mediterrane Note
Für das gewisse italienische Etwas ist Oregano für mich die allererste Wahl, Ich mag seinen Geschmack so sehr, dass ich ihn meist nicht mit anderen Kräutern, sondern mit Gewürzen kombiniere. Er harmoniert wunderbar mit Ingwer, Knoblauch, Zitronen- und Orangenschale und sogar mit Vanille, zum Beispiel für Tomatensaucen. Getrockneten Oregano verwende ich für meine italienischen Kräutermischungen: Das Pizzagewürz gibt auch selbst gebackenem Ciabattabrot eine würzige, südländische Note.