Kürbissuppe für Halloween
Bereit für Halloween? Dann heizen wir den Kürbissen jetzt so richtig ein, mit Gewürzen, die ihr Aroma zum Leuchten bringen. Und wir hätten da auch noch einen Geheimtipp auf Lager, nur für den Fall, dass sich die Hexen auf dem Besen verfliegen und die Geister an der falschen Tür klingeln: den "corno portafortuna" – die Chilischote als Glücksbringer. Bei so viel guter Energie haben schlecht gelaunte Geister gar keine Chance! Rezept und Story lesen Sie hier:
„Trick-or-Treat“-Kürbissuppe
Teuflisch gut schmeckt unsere Kürbissuppe. Zitrusfrucht und hocharomatische Gewürze sind die perfekte Stärkung für alle kleinen „Trick-or-Treat“-Truppen. Und leicht vorzubereiten für die Halloween Party ist die Suppe auch!
„Ich bin der Kürbisgeist, von weitem angereist, ich habe Hunger sehr, drum gib mir Suppe her!“
Zutaten für 4 Personen:
- 600 g Kürbis (Muskat- oder Butternut-Kürbis)
- 800 ml Hühnerbrühe (z. B. Schuhbecks Zauberbrühe Geflügel)
- 2-3 EL getrocknete Kürbiskerne
- 1 Bio-Limette
- 200 g Crème fraîche
- Chilisalz mild
- 150 ml Sahne
- 1 EL Kürbis Gewürz
- 4 EL kalte Butter
- Salz
Zubereitung:
- Den Kürbis schälen, die Kerne mit einem Löffel entfernen und das Fruchtfleisch in circa 1 cm große Würfel schneiden.
- Die Kürbiswürfel mit der Brühe in einen Topf geben und etwa 20 Minuten knapp unter dem Siedepunkt weich garen.
- In der Zwischenzeit die Kürbiskerne in einer beschichteten Pfanne ohne Fett bei milder Hitze rösten, bis sie zu knistern beginnen, anschließend abkühlen lassen. Limette heiß abbrausen und trocken tupfen. Crème fraîche in einer kleinen Schüssel glattrühren und mit abgeriebener Limettenschale und einer Prise Chilisalz abschmecken.
- Die Sahne und das Kürbis Gewürz zum weich gegarten Kürbis geben und die Suppe mit dem Stabmixer fein pürieren.
- Kurz vorm Servieren die kalte Butter untermixen und die Suppe mit Salz und eventuell noch etwas Kürbis Gewürz abschmecken.
- Zum Servieren die Suppe auf Teller verteilen und mit den gerösteten Kürbiskernen und der Limetten-Chili-Crème fraîche toppen.
Wichtige Küchengeräte:
- Topf
- Stabmixer
- Zestenreibe
Dazu passt:
- Baguette, Naan-Brot, Fladenbrot oder Ciabatta.
Der besondere Tipp:
Für eine größere Runde einfach die doppelte Menge Suppe kochen (dazu die Zutatenmenge jeweils verdoppeln). Sie lässt sich gut einen Tag vorher zubereiten (dabei die Butter weglassen). Zum Aufwärmen eventuell noch etwas Brühe nachgießen, die Suppe unter Rühren zum Köcheln bringen, währenddessen die Kürbiskerne rösten und die Limetten-Chili-Crème fraîche zubereiten. Zum Schluss die kalte Butter unter die Suppe mixen, nochmals abschmecken und anrichten, wie im Rezept angegeben.
Nachhaltigkeits-Tipp:
Falls vom Kürbis etwas übrigbleibt, lässt sich das gut für Ofenkürbis, eine gemischte Gemüsepfanne oder einen Kürbis-Aufstrich nutzen.
„Geister schreien, Hexen lachen, gebt uns Suppe, sonst wird’s krachen!“
Keine Chance den bösen Geistern!
Eigentlich war es ein Boandlkramer-Typ, dem wir den Halloween-Kürbis zu verdanken haben. Denn Jack O’Lantern, die irische Sagenfigur mit der geschnitzten Kürbis-Laterne, hat wie im „Boandlkramer“ auch, den Tod und Teufel ausgetrickst. Nur hatte er nicht so viel Glück wie das bayerische Schlitzohr. Jack O’Lantern war eher ein Unsympath, ein Dieb und Tunichtgut, und als er starb, mochte ihn im Himmel keiner haben. In die Hölle konnte er aber auch nicht – denn er hatte dem Teufel das Versprechen abgeluchst, niemals in diese zu kommen. So blieb Jack O’Lantern nichts anderes übrig, als für immer als Geist umherzuziehen – und weil die Ewigkeit für ihn eine eher trübe Angelegenheit blieb, erhellte er sich seinen Weg mit einer Laterne aus geschnitztem Gemüse, in dem ein Stück glühender Kohle leuchtete.
Süßes oder Saures!
Das war ursprünglich eine Rübe. Zur Zeit, als die Halloween-Sage in Irland aufkam, vor vielen hundert Jahren, war der Kürbis in Europa noch gar nicht bekannt. Den hatte erst Christoph Kolumbus nach seiner Landnahme in Amerika 1492 auf einer Insel in der Karibik entdeckt. Der Name Halloween kommt vom englischen All Hallows Eve – dem Vorabend von Allerheiligen vom 31. Oktober auf den 1. November. Alte, überlieferte Erntedank-Bräuche, in denen orangeleuchtende Früchte für reichen Erntesegen standen, Rituale am Vorabend der beginnenden Winterzeit und frühe katholische Vorstellungen vom Fegefeuer, Allerseelen und unerlösten Untoten, mischten sich über die Jahrhunderte, bis sich durch die irischen Einwanderer in die USA im 19. Jahrhundert die Grundzüge des heutigen Halloween-Festes ausbildeten: mit Leuchtfeuern, geschnitzten Kürbissen, Kostümierungen und sogenannten Heische-Bräuchen wie „Süßes und Saures“ (trick or treat), bei dem die Kinder von Haus zu Haus ziehen und um Süßigkeiten bitten.
Chili als Glücksbringer
Wer jetzt aber denkt, Aberglaube sei etwas Kindisches, vergisst ganz, dass der Glaube an positive Energien und Glück in keinem Alter schaden kann. Glücksbringer sind einfach immer eine gute Sache – erst recht, wenn sie aus der Natur kommen. Der “corno portafortuna“ ist so ein natürlicher Segensspender: die kleine, rote Chilischote, die man im Süden Italiens in jeglicher Gestalt verehrt: als Halsketten-Schmuck, Schlüsselanhänger, Amulett – und natürlich auch als Gewürz. Chilis stammen ursprünglich aus Mesoamerika, weitgehend aus dem Gebiet des heutigen Mexiko. Dort verehrten vor Jahrhunderten die Azteken die Chilischote als Symbol für Stärke und Unverletzbarkeit. Im Süden Italiens, wo Chilis in der Küche eine wichtige Rolle spielen, sind die kleinen, scharfen Schoten das Schutzamulett schlechthin gegen den bösen Blick. Sollte uns an Halloween also irgendein komischer Geist von der Seite aus schief ansehen, sind wir mit einem guten Chili-Gewürz bestens dagegen gerüstet – von allen schlechten Geistern verlassen, sozusagen!