Marmelade, Fruchtmus, Konfitüre und Gelee - Können Sie sich ein Frühstück ohne diese leckeren Fruchtaufstriche vorstellen? Wo aber liegt der Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre. Gelee und Fruchtmus lassen sich relativ problemlos erklären. Aber Konfitüre und Marmelade? Meine Oma war der Ansicht, dass der Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre darin liegt, dass erstere ohne, die Zweite mit Fruchtstückchen hergestellt wird. Dank der EU-Konfitüren-Verordnung von 2003, die gibt es tatsächlich, ist die Antwort gar nicht mehr so einfach. Es sei denn, Sie bevorzugen wie ich den Begriff "Fruchtaufstrich".
Worin liegt der Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre
Nicht die Größe der Fruchtstückchen macht den Unterschied aus zwischen Marmelade und Konfitüre, sondern - seit 2003 - die Sorte der verwendeten Früchte. Die wenigsten unter Ihnen werden Marmelade auf dem Frühstücksbrötchen haben. Laut Definition der EU wird Marmelade nämlich ausschließlich aus Zitrusfrüchten hergestellt. Absolut logisch ist das nicht, denn der Begriff Marmelade ist dem Portugiesischen entlehnt. Hier bezeichnet "marmelo" die Quitte, die inzwischen in der Marmelade nichts mehr zu suchen hat.
Konfitüre wird aus Fruchtsaft, -mark oder Pulpe hergestellt. Beide Begriffe, Fruchtmark und Pulpe bezeichnen zerkleinerte Früchte. Für Pulpe reicht eine gröbere Zerkleinerung, Stückchen sind erlaubt. Im Fruchtmark sind die Früchte passiert. In der Konfitüre sind alle Fruchtsorten erlaubt, die Quitte ebenso wie die Johannisbeere, die Kirsche und die Hagebutte. Der Name von diesem Frühstücksschmankerl kommt übrigens aus dem Lateinischen.
Die Festlegungen der EU-Verordnung zum Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre haben den Witzeleien zum Trotz natürlich einen Sinn. Im englischen Sprachraum bezeichnet 'Marmelade' seit jeher Orangen-, seltener Zitronen- oder Limetten-Marmelade. Die anderen süßen Fruchtaufstriche werden unter der Begriff "Jam" zusammengefasst. Zur besseren Orientierung von Herstellern, Händlern und Kunden wurden die Begriffe angeglichen und alle Zweifel ausgeräumt. Der Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre ist zudem auch im Fruchtgehalt beider begründet.
Fruchtiges Gelee und der Unterschied zu Marmelade und Konfitüre
Gelee besteht immer aus Fruchtsaft und wird nicht aus ganzen Früchten hergestellt. Welche Früchte verwendet werden, ist den Herstellern freigestellt. Ob Quitten-, Johannisbeer-, Apfel- oder Heidelbeergelee, lecker sind sie alle. Der lateinische Begriff "gelare" meint, etwas zum Erstarren bringen. Beim Fruchtgelee bringen eine gehörige Portion Zucker und des Geliermittel Pektin den Fruchtsaft zum Erstarren, sodass das Gelee nahezu schnittfest ist.
Der Fruchtgehalt der Frühstücks-Brotaufstriche
Nicht nur hinsichtlich der verwendeten Obstsorten besteht ein Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre, auch die Fruchtanteile beider Fruchtaufstriche sind verschieden. Ein Kilogramm Marmelade muss mindestens 200 Gramm Früchte und 7,5 Prozent Fruchtfleisch oder -Schale enthalten. Sie wundern sich über die Schale? Dann sollten Sie die traditionelle englische Orangenmarmelade mit Schalen im Feinschnitt probieren. Zugegebenermaßen erscheint sie deutschen Gaumen anfangs etwas bitter, das nachfolgende Aroma ist jedoch wunderbar.
Aber zurück zum Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre. Konfitüren besitzen einen Zuckeranteil von mindestens 55 Prozent und werden mit Pektin verdickt. Der Fruchtanteil variiert je nach verwendeter Obstsorte, liegt in der Regel jedoch bei 350 Gramm pro Kilogramm Konfitüre. Ausnahmen werden Konfitüren von Ingwer, Passionsfrucht und Sanddorn eingeräumt.
Damit es nicht zu einfach wird, unterscheidet der Gesetzgeber zwischen Konfitüre und Konfitüre extra. Bei Konfitüre extra sind 450 Gramm Fruchtanteil auf ein Kilogramm Aufstrich gefordert. Sie darf zudem nicht aus Äpfeln, Trauben, Birnen und Melonen hergestellt werden. Dafür sind aromatische, natürliche Zusätze wie Kräuter, Nüsse und Gewürze erlaubt. Wer fragt bei solch leckeren Zutaten noch nach dem Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre? Gewürze verleihen Fruchtaufstrichen ein exzellentes Aroma. Haben Sie schon meinen Fruchtaufstrich Erdbeere mit Kardamom probiert?
Hinsichtlich des Fruchtgehaltes gesellt sich zum Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre noch der zum Gelee. Bei ihm muss der Obstanteil mindestens 35 Prozent betragen.
Fruchtmus und Fruchtaufstrich in Zusammensetzung ganz nach Belieben
Wenn Ihnen der Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre unangemessen erscheint, halten Sie sich am besten an die Begriffe Fruchtaufstrich oder Fruchtmus. Für beide gibt es nämlich keine Vorschriften oder Verordnungen. Der Grund dafür ist echt süß: Statt des herkömmlichen Zuckers oder Honigs werden beide fruchtigen Köstlichkeiten mit alternativen Süßungsmitteln hergestellt, beispielsweise Agavendicksaft. Damit fallen sie nicht unter die Konfitüren-Verordnung. Die Belohnung dafür ist der Fruchtgehalt, der über dem von Konfitüre, Marmelade und Gelee liegt.
Damit es nicht zu eindeutig ist: Auf Wochenmärkten dürfen alle Fruchtaufstriche unter dem Sammelbegriff "Marmelade" angeboten werden. Noch Fragen?
Der Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre - Wie steht es in der Schweiz und Österreich?
Unsere Nachbarn in der Schweiz bezeichnen einen Fruchtaufstrich dann als Konfitüre, Gomfi, Gumfi oder Konfi wenn er aus ganzen Früchten hergestellt wurde. Alles andere ist schlichtweg Gelee. Der Begriff 'Marmelade' wird in der Schweiz so gut wie nie gebraucht. Demnach gibt es hier keine Diskussionen zum Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre.
Die Österreicher hat es etwas härter getroffen. Hier ist das Wort "Konfitüre" nahezu ungebräuchlich. Alle Produkte, die in der Schweiz Konfitüre heißen, nennt der österreichische Nachbar Marmelade. Und nun? Nun gab es nach Protesten der Bevölkerung Ausnahmeregelungen, die auch nationale Produktbezeichnungen akzeptieren.
Unterschied zwischen Marmelade und Konfitüre hin oder her ... Ich finde, die Hauptsache ist, dass die Fruchtaufstriche schmecken und aus gutem, sauberem Obst hergestellt wurden, dem gern auch einmal ein Gewürz beigemischt sein darf.